1804 Am 1. Juli kommt in Paris Amantine-Aurore-Lucile Dupin de Francueil zur Welt. Ihre Mutter stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, der Vater aus der Aristokratie, er war der Urenkel Augusts des Starken Kurfürst von Sachsen und König von Polen und seiner Maitresse Aurora von Königsmarck. Die Großmutter war mit der unstandesgemäßen Heirat nicht einverstanden.
1808 Während der Vater an den Feldzügen Napoleons teilnimmt, lebt seine Frau mit ihrer Tochter Aurore in einer bescheidenen Wohnung in Paris. Im achten Monat schwanger reist sie ihrem Mann nach Spanien nach und bringt in Madrid einen blinden Sohn zur Welt, der kurz nach der Rückkehr der Familie auf das Landgut in Nohant stirbt. Eine Woche später kommt der Vater bei einem Reitunfall ums Leben. Aurore wird fortan von ihrer Großmutter in Nohant erzogen. Die Mutter zieht ganz nach Paris und sieht ihre Tochter nur selten. Die Großmutter erzieht Aurore sehr streng und versucht sie ihrer Mutter zu entfremden.
1818 kommt Aurore in ein Kloster der Englischen Augustinerinnen in Paris, um sie zur Aristokratin zu erziehen. Als das schwärmerische Mädchen jedoch den Wunsch äußert, Nonne zu werden, holt die Großmutter sie 1820 nach Nohant zurück.
1821 erkrankt die Großmutter schwer. Aurore kümmert sich um ihre Pflege, erlebt diese Zeit auch als Befreiung von der ständigen Beaufsichtigung. Sie läuft in Knabenkleidern herum, angeleitet von ihrem Lehrer Dechartes, liebt die Bewegung in der Natur und das Reiten. Im Dezember stirbt die Großmutter, Aurore erbt das Landgut in Nohant und ein Haus in Paris. Um nicht allein zu sein, zieht sie zu ihrer Mutter, der sie von ihren Einkünften aus den Immobilien eine Rente bezahlen muss.
1822 lernt sie den mittellosen Leutnant Casimir Baron Dudevant kennen und heiratet ihn gegen den Willen ihrer Mutter. Sie zieht mit ihm nach Nohant und bringt neun Monte später ihren Sohn Maurice auf die Welt. Es stellt sich rasch heraus, wie unterschiedlich die Interessen der Eheleute waren: Während Aurore wissbegierig liest, findet ihr Mann Bücher, Musik und Gespräche über philosophische Fragen langweilig.
1828 kommt ihre Tochter Solange auf die Welt.
1831 trennt sich George Sand von ihrem Mann, nachdem sie zufällig sein Testament gefunden hat. Der Inhalt schockiert sie wegen seiner Auflistung an Verwünschungen und der Abwertung ihrer Person, was zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Paar führt. Die Scheidung erfolgt im Jahr 1836. Nach der Trennung lässt sie die Kinder in der Obhut des Kindermädchens und des Hauslehrers zurück und zieht mit einem Freund in eine Dachkammer in Paris, was in einer Zeit, in der Ehebruch noch mit Zuchthaus bestraft wurde, einen Skandal darstellt.
1831 erscheint ihr erster Roman „Rose et Blanche“. Sie hat ihn in Zusammenarbeit mit ihrem Geliebten Jules Sandeau geschrieben, der Verleger hat aus dessen erster Namenshälfte den Künstlernamen „Jules Sand“ kreiert.
1832 erscheint ihr Buch „Indiana“ erstmals unter dem Namen „George Sand“, da die Zusammenarbeit mit Jules Sandeau beendet war und der Verleger empfiehlt, sie solle nur einen neuen Vornamen hinzufügen. George Sand gilt als „Vielschreiberin“ und schreibt durchschnittlich zwei Romane pro Jahr. Ungefähr 180 Bände veröffentlicht sie in ihrem Leben, Romane ebenso wie Theaterstücke, dazu zahlreiche sozialkritische Artikel für Zeitschriften. Hinzu kommen annähernd 40.000 Briefe, von denen etwa 15.000 erhalten sind.
1833 beginnt George Sand ein leidenschaftliches Liebesverhältnis mit Alfred de Musset. Es kommt zu Schwierigkeiten in der Beziehung aufgrund Sands ungebremster Arbeitswut. Als Musset während einer Reise nach Venedig erkrankt, verlieben sich Sand und der betreuende Arzt Pietro Pagello ineinander. Die Beziehung zu Musset ist damit faktisch beendet, die Korresponzdenz endet jedoch erst 1835. Die Affäre verarbeiten beide auch literarisch. Im selben Jahr veröffentlich Sand den skandalträchtigen Roman „Llia“.
Ab 1833 sind Sands Wohnsitz in Paris sowie ihr Landsitz in Nohant gern besuchte Stätten zahlreicher Künstler. Der Freundeskreis der häufig Männerkleidung tragenden und Zigarren rauchenden Schriftstellerin umfasst neben Schriftstellern wie Honoré de Balzac und Alexandre Dumas u. a. den Maler Eugene Delacroix, die Schauspielerin Marie Dorval, den Komponisten Franz Liszt und dessen Geliebte Gräfin Marie d‘ Agoult.
1837 Durch Franz Liszt lernt Sand den Komponisten Frédéric Chopin (geb. 1810 in Zelazowa Wola in Polen) kennen, mit dem sie 1838 eine Liebesbeziehung beginnt. Chopin der gegen die emanzipiert auftretende Sand zunächst nur Abneigung verspürt, befindet sich zu der Zeit in einer emotionalen Krise und fühlt sich von der musikliebenden enthusiastischen Sand verstanden. Ende 1838 reist das Paar für einen Kuraufenthalt nach Mallorca (Sands Sohn Maurice leidet an Rheuma, Chopin an einer Tuberloseerkrankung) und wohnt dort in der Klosterkartause Valldemossa. Durch das schlechte Wetter und die kühlen Klosterräumlichkeiten verschlechtert sich Chopins Gesundheitszustand sogar. Überdies verhalten sich die Mallorquiner ablehnend gegenüber dem unverheirateten Paar. Nach 98 Tagen kehren Sand und Chopin nach Frankreich zurück. In dem Roman „Ein Winter auf Mallorca“ verarbeitet Sand die Erlebnisse. Chopin komponiert in dieser Zeit einige seiner schönsten Werke, u. a. die 24 Präludien mit dem berühmten „Regentropfenpräludium“.
1847 endet die Beziehung zwischen Chopin und George Sand. Der Grund hierfür ist nicht eindeutig geklärt. Die fortschreitende Krankheit Chopins fördert seine Launenhaftigkeit, es kommt zu vielen Konflikten, unter denen auch die Kinder Sands zu leiden haben. Weder Chopin noch George Sand beziehen zu ihrer Trennung Stellung. Dass ihre Tochter Solange sich dem mittellosen Bildhauer Auguste Clésinger zugewendet hat, ist Auslöser für Familienstreitigkeiten, in deren Verlauf es zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Sohn Maurice und Clésinger bzw. der Mutter und Solange kommt. Chopin, von der Nachricht brüskiert, dass Solange sich heimlich verlobt hat, hält trotzdem seine Freundschaft zu ihr aufrecht, was für George Sand einen unglaublichen Affront darstellt. Ein letztes zufälliges Wiedersehen gibt es 1848.
1848 Sand beteiligt sich an der Revolution in Paris und arbeitet eng mit den Mitgliedern der provisorischen Regierung zusammen. Sie setzt sich später für die Freilassung vieler verurteilter Freunde ein.
1849 stirbt Chopin nach langer Krankheit.
1850 15 Jahre lang lebt George Sand mit dem Kupferstecher und Bildhauer Alexandre Manceau zusammen, der im Jahr 1865 verstirbt.
1854 erscheint die Autobiographie „Die Geschichte meines Lebens“
1866 beginnt eine innige Freundschaft mit dem Schriftsteller Gustave Flaubert, die bis zu ihrem Tod anhält und in literarischen Zeugnissen der beiden Einzug findet.
1876 stirbt George Sand auf ihrem Landsitz in Nohant und wird dort im Park beigesetzt.
Quelle: Wikipedia
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