Biographie Valentina Tereshkova
Am 6. März 1937 wird Valentina Wladimirowna Tereshkova in Tutajew in Russland geboren. Ihre Mutter Fyodorovna Tereshkova ist Textilarbeiterin, ihr Vater Vladimir Tereshkova ein Kraftfahrer, der im finnischen Winterkrieg ums Leben gekommen ist. Die Familie übersiedelt nach dem Tod des Vaters nach Jaroslawl, wo Valentina Tereshkova schon als junge Frau in einer Autoreifen-Fabrik und in einer Weberei arbeitet.
Am 21. Mai 1959 macht sie nach jahrelanger, wachsender Begeisterung ihren ersten Fallschirmsprung. In ihrer Freizeit engagiert sie sich als Leiterin des Jugendkomitees der Kommunistischen Partei.
1960 erhält sie nach einer Ausbildung zur Technikerin am Abendgymnasium ihr Diplom.
1962 wird sie nach mehreren Versuchen in das KosmonautInnen-Ausbildungsprogramm aufgenommen.
Am 16. Juni 1963 startet sie schließlich als erste Frau, an Bord der Wostok-5 in den Weltraum. Ihr Funkname ist „Tschaika“ („Möwe“). In zwei Tagen, 22 Stunden und 50 Minuten umrundet sie 48 Mal die Erde. Der nach außen als makellos verkaufte Flug macht sie von nun an regelrecht zu einer Ikone. Sie ist bis heute die einzige Frau, die je alleine ins Weltall flog.
Am 19. Juni 1963 kehrt Walentina Tereshkova auf die Erde zurück. Nahe Novosibirsk landet sie mit einem Fallschirm bei russischen Bauern, die ihr Nahrung und Milch zu trinken geben. Sie verschenkt ihre AstronautInnennahrung an diese Bauern, was von den wissenschaftlichen Behörden kritisiert wurde, weil nun nicht mehr überprüft werden konnte, wie viel Nahrung sie im Weltraum zu sich genommen hatte. Jahre später wurde allerdings bekannt, dass sie im All gar nichts gegessen hatte, da sie unter der sogenannten Raumkrankheit litt und mit Schwindel, Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hatte. Sie hatte argumentiert, die Astronautennahrung wäre zu schlecht gewesen, um sie zu essen. Aufgrund ihres Zustandes hielt sie sich nicht an den Flugplan und oftmals brach sie den Kontakt zum Bodenpersonal gänzlich ab. Dieses Verhalten führte zu der Aussage des Chefkonstrukteurs Koroljow: „Nie wieder wird ein Weib in den Kosmos fliegen!“ 20 Jahre lang gilt sie tatsächlich als „einzige Frau im All“.
1963 reist sie mit Juri Gagarin, dem sie erstmals bei ihrem Training begegnet war nach Kuba, Mexiko, in die USA, nach Kanada, England und Ostdeutschland um sich als Kosmonaut und Kosmonautin feiern zu lassen.
1963 heiratet sie Andrijan Nikolajew und bringt im darauffolgenden Jahr ihre Tochter Elena zur Welt. 1980 lässt sie sich von Nikolajew scheiden und heiratet den Orthopäden Juli Georgijewitsch Schaposchnikow.
Ab 1964 studiert sie an der Schukowski-Ingenieurakademie der sowjetischen Luftstreitkräfte.
1966 wird sie zur Obersten Sowjet der UdSSR gewählt, zwei Jahre darauf zur Vorsitzenden des Frauenkomitees der kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU).
1969 beendet sie mit Auszeichnung ihr Studium und wird ein prominentes Mitglied der kommunistischen Partei. Sie repräsentiert die UdSSR bei einigen internationalen Events (z. B. bei der UN-Frauenkonferenz 1975).
1995 wird sie als erste Frau Russlands zum Generalmajor der Luftwaffe ernannt.
2008 zieht Tereshkova mit Putins Partei „Einiges Russland“ in Jaroslawl ins Bezirksparlament ein und wird kurze Zeit später zur Vizevorsitzenden ernannt. Einige Jahre später steigt sie in die Staatsduma in Moskau auf. Sie wurde mit dem Titel „Held der Sowjetunion“, der Jolliot-Curie Medaille in Gold und etlichen weiteren Ehrungen ausgezeichnet.
Ich würde gerne zum Mars fliegen, das war der Traum der ersten Kosmonauten. Ich bin bereit zu fliegen auch ohne zurück zu kommen.
Valentina Tereshkova
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